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15 Gender

Kinder erwerben in den ersten Lebensjahren bis zum Schuleintritt eine grundlegende Geschlechtsidentität, eine Vorstellung von Geschlechtsunterschieden sowie Geschlechtsstereotypen.

Mit der Erforschung des eigenen Körpers entdecken sie zunächst biologische, körperliche Unterschiede. In ihrer Familie, in der Kindertagesstätte und an anderen Lebens- und Lernorten sammeln sie grundlegende Erfahrungen mit männlichen und weiblichen Bezugspersonen und entwickeln ein Bild von beiden Geschlechtern.

In Abgrenzung zum rein biologischen Geschlecht bezeichnet Gender das soziale Geschlecht und bezieht sich auf die Beschreibung von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft und Kultur. Die Vorstellungen der Kinder über geschlechtsbezogene Zusammenhänge sind von sozialen und kulturellen Normen geprägt.

Bei Familycare Basel pflegen wir eine geschlechterbewusste Pädagogik.

Kinder sind aktive Gestalter ihrer Entwicklung. In den Kindertagesstätten von Familycare Basel nehmen die Betreuungspersonen die Orientierungsversuche der Kinder aufmerksam wahr und stehen ihnen feinfühlig und unterstützend zur Seite. Sie helfen ihnen ihr Verständnis für geschlechts- und genderbezogene Aspekte zu erweitern. Wir pflegen eine geschlechterbewusste Pädagogik: Mädchen und Jungen werden als Individuen und Personen unterschiedlichen Geschlechts wahrgenommen und akzeptiert, gleichzeitig aber absolut gleichwertig behandelt. Im sozialen Miteinander von Jungen und Mädchen wird den Kindern Respekt und Gleichberechtigung vermittelt.


Gender – Handlungsleitlinien in den Kindertagesstätten von Familycare Basel


Umgang mit Geschlechtsaspekten und Gender

  • Einfühlsame und behutsame Begleitung der Kinder in der (Weiter-)Entwicklung ihrer Geschlechtsidentität
  • Gleichwertiger Umgang mit Jungen und Mädchen, unter Berücksichtigung ihres unterschiedlichen Geschlechts
  • Geschlechtersensible Bildung (bewusste Wahrnehmung und Reaktion der Kinder auf weibliche und männliche Betreuungspersonen)
  • Bewusster und natürlicher Umgang mit dem Thema Gender in der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
  • Gleicher Zugang zu Räumen, Material und Angebot für Mädchen und Jungen
  • Ausrichtung des Raum-, Material- und Spielangebots auf eine grosse Vielfalt an Spiel- und Kombinationsmöglichkeiten
  • Mitsprache der Kinder bei der Gestaltung und Wahl von Bildungs- und Lernangeboten sowie Gruppenbildungen
  • Bewusste Schaffung von Situationen und Möglichkeiten, individuelle, geschlechterspezifische Unterschiede kennenzulernen und zu thematisieren
  • Raum und Zeit für selbst- und bedürfnisgesteuertes, freies Spiel
  • Freie Rollenwahl der Kinder im Spiel


Betreuungspersonen und -teams

  • Vorbildrolle der Betreuungspersonen (Männer und Frauen) bezüglich Kommunikation und Umgang mit den Kindern, sowie untereinander im Team
  • Förderung gemischtgeschlechtlicher Betreuungsteams
  • Bewusste Thematisierung der gemischtgeschlechtlichen Teamzusammensetzung gegenüber Eltern
  • Geschlechtsunabhängige Verteilung der Kernaufgaben Kinderbetreuung, Hauswirtschaft und Administration auf alle Teammitglieder


Pädagogische Haltung und Reflexion der pädagogischen Arbeit

  • Permanente Aneignung von aktuellem Fachwissen über geschlechtsbezogene Entwicklung und Sozialisation
  • Bewusste Wahrnehmung des Einflusses des Geschlechterverhältnisses in den Betreuungsteams auf die Alltagskultur in der Kindertagesstätte
  • Auseinandersetzung jeder Betreuungsperson mit der eigenen Lebensgeschichte, Reflexion der eigenen geschlechtstypischen Haltung
  • Kontinuierliche Überprüfung der eigenen Vorbildfunktion
  • Offene und transparente Kommunikation und Reflexion im Team (genderbezogene Fragen, Gleichberechtigung, Stereotype, Kulturwandel)