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3 Beziehung zum Kind

Die vorrangigste und wichtigste Beziehung für Kinder ist die zu ihren Eltern und zu allen Personen, von denen sie in ihren ersten Lebensjahren betreut werden. Diese Beziehungen sind für Kinder dann tragfähig, wenn sie vertraut, verfügbar und verlässlich sind. Sie ermöglichen den Kindern, ein Bindungssystem aufzubauen, das ein Leben lang Bestand hat. Es bietet ihnen Selbstvertrauen für die Erkundung ihrer Umwelt, für die Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen und somit für den Aufbau von weiteren sozialen Beziehungen. Verlässliche und emotionale Bindungen bilden demzufolge die Grundlage einer gesunden Entwicklung und die Basis, damit Kinder auch später tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen und gestalten können.

Die Fähigkeit Erwachsener, die Welt aus der Perspektive der Kinder zu sehen ist ein Grundprinzip für eine stabile und verlässliche Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern. Bei Familycare Basel begleiten wir die Kinder aufmerksam auf ihrem individuellen Bildungs- und Entwicklungsweg. Wir interessieren uns kontinuierlich für die aktuellen Entwicklungsphasen und Bildungsprozesse der Kinder und bestärken sie in ihrer angeborenen Lernfreude. «Fehler» der Kinder auf dem Bildungsweg sind stets willkommen, erweitern ihren Erfahrungshorizont und bringen neue Erkenntnisse. Zuwendung, Ermutigung, Inspiration und einfühlsame Unterstützung zum selbstständigen Erkennen und Handeln sind für erwachsene Bezugspersonen eine Selbstverständlichkeit, genauso wie eine kontinuierliche Reflektion der Beobachtungen, der eigenen Haltung und des eigenen Verständnisses von Bildung, Betreuung und Erziehung.

Verlässliche Beziehungen und emotionale Bindungen sind die Grundlagen einer gesunden Entwicklung und die Basis, damit Kinder tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen herstellen und führen können.

Um in einen konstruktiven, verbindlichen Austausch mit Kindern zu treten, benötigen Erwachsene ein echtes Interesse am natürlichen Lerntrieb, an den Tätigkeiten, Vorstellungen und Gefühlen der Kinder. Sie lassen sich von der Weltanschauung der Kinder begeistern und beteiligen sich ko-konstruktiv an ihrer Erfahrungswelt. Sie vollziehen einfühlsam nach, was Kinder in ihren Handlungen erleben und denken. Sie bieten den Kindern wichtige Lernerfahrungen und nehmen ihre Fragen, Interessen und Signale aufmerksam wahr. Sie suchen zusammen mit den Kindern nach Antworten, forschen, philosophieren, lachen und staunen mit ihnen gemeinsam. Sie lassen sich nicht nur auf einen gemeinsamen Lernprozess mit den Kindern ein, sondern verstehen sich selbst als lebenslang Lernende.

«Sieh die Welt mit den Augen der Kinder und hilf ihnen,
diese Welt zu erfassen und zu verstehen.»
Maria Montessori


Kinder benötigen einerseits die Freiheit, eigenständig Erfahrungen zu sammeln, andererseits brauchen sie sichere, verlässliche Bindungsbeziehungen und vielseitige, herausfordernde Lernumgebungen. Eine anregungsreiche Kommunikation auf Augenhöhe sowie Impulse und Rückmeldungen ihrer Bezugspersonen unterstützen sie dabei ganz entscheidend. Verbunden mit aktivem Interesse, Geduld und Empathie werden die Kinder ermutigt, die Welt weiter zu erkunden, ihr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken und sich infolgedessen den An- und Herausforderungen ihrer Lebenswelt mutig, widerstandskräftig und selbstwirksam zu stellen.

Erwachsene lassen sich nicht nur auf einen gemeinsamen Lernprozess mit Kindern ein, sondern verstehen sich selbst als lebenslang Lernende.

In sozialen Interaktionen mit Erwachsenen und mit anderen Kindern erwerben Kinder ein vielschichtiges, ganzheitliches Weltbild. Sie erweitern unter anderem ihre sprachlichen Fähigkeiten. Kinder lernen, mit verbaler und nonverbaler Kommunikation Probleme zu lösen und Verantwortung zu übernehmen. In der Begegnung mit anderen lernen Kinder vielfältige Sichtweisen kennen und neue Perspektiven einzunehmen. Sie lernen miteinander und konstruieren gemeinsam Wissen und Bedeutung. Kinder erleben sich als Teil einer Gemeinschaft und sammeln in dieser Gemeinschaft erste Erfahrungen mit Partizipation, der Basis für gesellschaftliche Teilhabe, Verantwortung und Demokratie.