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8 Ernährung

Körperliches Wohlbefinden, Bewegung, Gesundheit und Ernährung sind eng miteinander verbunden. Eine bedarfsgerechte Ernährung bildet somit eine wichtige Grundlage für das Wohlergehen, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Kinder. In den Kindertagesstätten von Familycare Basel lernen Kinder ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zunehmend eigenständig zu befriedigen. Sie lernen, was ihnen schmeckt; sie stellen selbst fest, wann sie zufrieden und wann sie satt sind. Dafür bildet die Bindung zwischen Kind und pädagogischer Betreuungsperson eine wichtige Grundlage. Eine sichere und verlässliche Beziehung ermöglicht den Kindern, die eigene Verantwortungsfähigkeit auszubauen und selbstständiges Handeln zu erfahren. Durch das Wahrnehmen und Akzeptieren der Signale der Kinder wird ihnen Autonomie über ihre Nahrungsaufnahme eingeräumt und die Kinder werden in ihrem Tun bestärkt. Die Betreuungspersonen ermöglichen den Kindern, sich die Welt mit allen Sinnen selbstbestimmt zu erschliessen und sich selbstwirksam an den Essenssituationen und der Gemeinschaft zu beteiligen. Die Kommunikation untereinander stärkt den Zusammenhalt, das Wir-Gefühl sowie die Beziehungen. In einer wohlwollenden Atmosphäre und einem anregenden Umfeld entwickeln Kinder Freude an gesunder Ernährung und gemeinsamer Tischkultur.

«Das in der Kindheit erlernte Essverhalten
prägt die Ernährungsgewohnheiten der Menschen lebenslang.»
Stadtkinder-Extra, Schlüsselsituationen im Krippenbereich

Die Auszeichnung „Fourchette verte - Ama terra“ steht für eine nachhaltige Ernährung, die Förderung der Gesundheit und die Pflege einer gemeinsamen Ess- und Tischkultur. Die Kindertagesstätten von Familycare Basel nahmen erfolgreich am Projekt „Fourchette verte - Ama terra“ teil und lassen ihr Verpflegungsangebot regelmässig überprüfen, auszeichnen und zertifizieren.

«Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme.
Essen ist Genuss, Lebensfreude, Entspannung,
Wohlbefinden und Energie.»
Fourchette verte – Ama terra

 

Ernährung – Handlungsleitlinien in den Kindertagesstätten von Familycare Basel


Umgebung und Strukturen

  • Anregungsreiche Lernumgebung, attraktive Essbereiche
  • Essenssituationen als gemeinschaftliche, interaktive und fantasievolle Erfahrung
  • Raum und Zeit für eine stressfreie Ess- und Tischkultur
  • Abwechslungsreiche, gesunde, kindgerechte Ernährung
  • Zusammenstellung und Lieferung der Hauptmahlzeiten ausschliesslich nach den Richtlinien von «Fourchette verte – Ama terra» sowie Berücksichtigung von Allergien, Krankheiten und kulturell bedingter Anforderungen
  • Frische Zubereitung der Zwischenmahlzeiten in der Kindertagesstätte
  • Gelegenheit zum Ausprobieren unbekannter Speisen
  • Ganztägiger Zugang zu Getränken (Wasser und Tee)


Angebote

  • Projekte zur Sinnesanregung
  • Gemeinsame Erarbeitung von Tisch- und Essregeln
  • Miteinbezug der Kinder bei Alltagshandlungen z.B. Tisch decken und abräumen, Esswaren präsentieren
  • Beteiligung der Kinder bei der Zubereitung der Speisen
  • Entscheidungsfreiheit der Kinder im Umgang mit Besteck, Geschirr, Auswahl und Menge der Speisen
  • Akzeptanz von vollständiger oder partieller Nahrungsablehnung, Zurverfügungstellung von Alternativen zur vorgeschlagenen Mahlzeit z.B. Rohkost, Brot
  • Autonomie der Kinder (selber schöpfen und einschenken, Essensmengen einschätzen, im eigenen Tempo essen, nach dem Essen spielen oder schlafen gehen)


Unterstützung

  • Vorbilder für eine positive Einstellung und Grundhaltung zur Ernährung
  • Ungezwungenes Verhältnis zu Essen und Ernährung
  • Wohlwollende Haltung, achtsame Aufnahme der Bedürfnisse der Kinder
  • Unterstützung im Umgang mit Geschirr und Besteck
  • Zulassen von Sinneserfahrungen
  • Ermunterung zum Ausprobieren neuer Gerichte, ohne jeglichen Zwang
  • Hilfestellung bei Unsicherheiten
  • Wertfreie, verbale und nonverbale Begleitung der Handlungen der Kinder (kein Lob, keine Zurechtweisung, keine Strafe)
  • Fachwissen über die Bedeutung der Ernährung für die Entwicklung der Kinder
  • Genaue Kenntnis der Besonderheiten und Bedürfnisse der Kinder z.B. Allergien, Krankheiten, kulturell bedingte Anforderungen
  • Berücksichtigung von Konzentrationsfähigkeit und natürlichem biologischem Rhythmus
  • Pflege von Einzel- und Gruppengesprächen während der Essenssituationen


Kommunikation

  • Regelmässige Reflektion der eigenen Haltung und der gültigen Regeln im Team, Anpassung nach Bedarf
  • Vermittlung der wichtigsten Grundsätze zum Essen in der Kindertagesstätte, sowie der Bedeutung der Beteiligung der Kinder in allen Essenssituationen, bereits beim Eintrittsgespräch mit den Eltern
  • Permanenter Austausch über die Ernährungsgewohnheiten der Kinder zuhause und in der Kindertagesstätte
  • Berücksichtigung der Wünsche von Eltern innerhalb des Rahmens des Pädagogischen Konzepts
  • Offenheit gegenüber und Akzeptanz von kulturellen, religiösen oder familiären Gewohnheiten jeder Familie