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5 Gesundheit und Wohlbefinden

Wie wir in diesem und in Folgekapiteln immer wieder aufzeigen werden, sind Gesundheit, körperliche Entwicklung, Bewegung und auch Ernährung eng miteinander verbunden und prägen, ganz besonders auch in den ersten Lebensjahren der Kinder, deren Gesundheitsentwicklung entscheidend mit.

In keiner Lebensphase sind körperlich-sinnliche Erfahrungen so bedeutungsvoll wie in der Kindheit. Ein positives Selbst- und Körpergefühl wirkt sich auf die psychische, soziale und kognitive Entwicklung sowie das gesamte gesundheitliche Wohlbefinden der Kinder aus. Ganzheitliche Erfahrungen und eine kompetente Unterstützung ihrer Lern- und Entwicklungsprozesse durch ihre Betreuungspersonen erweitern den Handlungs- und Erfahrungsraum kontinuierlich.

Gesundheit, körperliche Entwicklung, Bewegung und auch Ernährung sind eng miteinander
verbunden und prägen, ganz besonders auch in den ersten Lebensjahren der Kinder, deren
Entwicklung ganz entscheidend mit.

Kinder benötigen und beanspruchen Zeit und Raum, um ihren eigenen Körper kennenzulernen. Sie entfalten rasch ein Gespür für ihre Fähigkeiten und Grenzen und entwickeln schon in jungen Jahren erste Vorstellungen über die Pflege, Regulierung und Grunderhaltung ihres Körpers. Sie lernen ihre Emotionen, Impulse und Handlungen selbst zu steuern. Im Kontakt mit anderen Kindern, mit Erwachsenen, mit gesunden, kranken und behinderten Menschen erweitern sie ihre Erfahrungen und erwerben soziale und emotionale Kompetenzen. Sie entwickeln Bewältigungsstrategien und meistern eigenständig schwierige Situationen und Herausforderungen, was wiederum ihre Selbstwirksamkeit stärkt. Sie lernen ihre eigenen Gefühle kennen und kontrollieren sowie die der anderen wahrzunehmen und einzuschätzen. Insgesamt fördern ihre Erfahrungen und Tätigkeiten des täglichen Lebens ihr Gleichgewicht zwischen kognitiver und seelischer Entwicklung und damit die Stärkung ihrer Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen in ihrem weiteren Leben. Sie lernen ihre eigenen Ressourcen und Kompetenzen kennen und sie unter anderem für die Problemlösung einzusetzen. Die Betreuungspersonen in den Kindertagesstätten von Familycare Basel unterstützen die Kinder herausfordernde Situationen zu meistern und ihre Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu stärken.

 

Gesundheitliche und körperliche Entwicklung – Handlungsleitlinien in den Kindertagesstätten von Familycare Basel


Bewegung

  • Unterstützung spontaner körperlicher Aktivität der Kinder mit vielfältigen, spielerischen, sensomotorischen Erfahrungen
  • Einbezug von Kommunikation, Kunst, Musik und Tanz als Darstellungs- und Ausdrucksmittel
  • Erfahrungen durch Erweiterung des Angebots auf die Aussenräume und die Umgebung der Kindertagesstätten sowie auf Naturräume (z.B. Wald, Wiese, Park, Bach)
  • Ermöglichung vielfältiger, gemeinsamer Bewegungserfahrungen mit anderen Kindern und Erwachsenen
  • Angemessene Balance zwischen Aktivität und Entspannung in der Tagesgestaltung
  • Erweiterung körperlicher Fähigkeiten durch adäquate Ermutigung seitens der Betreuungspersonen
  • Individuelle Impulse zur Motivation und Förderung ängstlicher, zurückhaltender Kinder
  • Stärkung des Selbstbewusstseins


Ernährung

  • Abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung als Voraussetzung für Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheitsentwicklung
  • Unterstützung der Kinder beim Kennenlernen und Einschätzen von Durst-, Hunger- und Sättigungsgefühl
  • Sensibilisierung über Informationen zu Herkunft, Verarbeitung, Umgang und Wertschätzung von Nahrungs- und Lebensmittel
  • Gemeinschaftliche Rituale zur Begleitung der Mahlzeiten
  • Förderung von Gemeinschaft und Gruppenzugehörigkeit durch die gemeinsame Einnahme von Mahlzeiten


Pflege und Körperbewusstsein

  • Vermittlung von Wissen über den eigenen Körper
  • Sinnliche Erfahrungen zur Wahrnehmung und Unterstützung des Körpergefühls (z.B. Wasserspiele)
  • Üben und Erlernen von Techniken zur Pflege des eigenen Körpers (z.B. Händewaschen, Zähneputzen, Naseputzen, Eincremen)
  • Begleitung im Prozess des Trockenwerdens; Kennenlernen, Wahrnehmung und selbstständige Regulierung der eigenen Körperfunktionen
  • Entdecken von Geschlechterunterschieden
  • Förderung von Achtsamkeit, Respekt und Gleichwertigkeit im sozialen Miteinander von Mädchen und Jungen
  • Klare Ermutigung zum «Nein» gegenüber anderen Kindern und Erwachsenen bei Themen und Handlungen, welche die eigene Intimsphäre tangieren


Gestaltung der Gesundheitsförderung

  • Entwicklungs- und bedürfnisgerechte Begleitung aller Kinder
  • Vorbildfunktion für eine gesunde Lebensweise
  • Stärkung der Lebensfreude und individuellen Selbstverwirklichung
  • Kontaktaufnahme mit den Eltern bei der Feststellung von Auffälligkeiten in der körperlichen und/oder gesundheitlichen Entwicklung
  • Bei Bedarf, Vermittlung von fachlicher Abklärung