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14 Inklusion

Wenn wir im vorangegangenen Kapitel die Wichtigkeit von Partizipation der Kinder an den Entscheidungen, die ihre Person und die sie berührenden Angelegenheiten betreffen, hervorgehoben haben, so gehen wir nun noch einen Schritt weiter und betonen mit der Inklusion (lat. «inclusio» = Einschluss), dass alle Kinder individuelle Bedürfnisse haben, in ihrer Verschiedenheit aber gleichberechtigt sind und bei Familycare Basel die gleichen Möglichkeiten erhalten, um sich zu entwickeln.

Mit dem Recht auf soziale Teilhabe und Inklusion vermitteln wir Werte unserer
demokratischen Gesellschaft.

In den Kindertagesstätten von Familycare Basel begegnen sich Kinder, aber auch Erwachsene, aus unterschiedlichsten Familien und Kulturen, mit heterogenen Werten, Orientierungen und Lebensentwürfen. Diese Verschiedenartigkeit sehen wir als klare Bereicherung. Alle Kinder sind vorurteilsfrei willkommen und werden gleichermassen in die Gemeinschaft der Kindertagesstätten integriert. Sie können gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religionszugehörigkeit, Bildung, Entwicklungsvoraussetzungen oder sonstigen individuellen Merkmalen. Mit dem Recht auf soziale Teilhabe vermitteln wir Werte unserer demokratischen Gesellschaft.

Die Betreuungspersonen passen sich an die Bedürfnisse der Kinder an, bauen Bildungsbarrieren ab und ermöglichen Vielfalt. Sie unterstützen die Kinder darin, ihre Persönlichkeit zu entfalten und ihren Platz in der Gruppe und so auch später in der Gesellschaft zu finden und zu behaupten. Dieser Prozess erfolgt dynamisch und gestaltet sich im permanenten Austausch mit anderen Kindern und Erwachsenen. Die Kinder erleben sich dabei in ihrer Einzigartigkeit und lernen gleichzeitig, Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrzunehmen, zu akzeptieren und damit umzugehen. Ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten werden in diesem Entwicklungs- und Bildungsprozess unterstützt.

«Nicht alle Kinder lernen das Gleiche zur gleichen Zeit auf die gleiche Weise.»
Kathy Walker

 

Inklusion – Handlungsleitlinien in den Kindertagesstätten von Familycare Basel


Inklusion der Kinder in den pädagogischen Alltag

  • Achtung der sozialen und kulturellen Erfahrungen und Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Familien
  • Verantwortungsvoller Umgang mit dem Entwicklungspotenzial und den Ressourcen aller Kinder
  • Bildungszugang zur eigenen Kultur und zu fremden Kulturen (Sprache, Tradition, Rollenbilder)
  • Berücksichtigung von schnellen und von langsamen Entwicklungsschritten und -möglichkeiten
  • Förderung von Interesse an und Umgang mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden
  • Anpassung von Gruppenstrukturen und -regeln sowie der Raumgestaltung an die Bedürfnisse der Kinder
  • Pflege eines regelmässigen, offenen und transparenten Austauschs mit den Eltern


Pädagogische Haltung und Reflexion der pädagogischen Arbeit

  • Offene, vorurteilsfreie Haltung der Betreuungspersonen
  • Respektvoller Umgang untereinander
  • Auseinandersetzung mit dem eigenen Wert- und Rollenverständnis sowie mit potenziellen Ängsten (Vorurteile, Berührungsängste, Diskriminierung)
  • Regelmässige Beobachtung der Kinder und entsprechende Dokumentation
  • Gemeinsamer Austausch, kollegiale Beratung und regelmässige Evaluation im Team
  • Wissenserweiterung durch Fachveranstaltungen und -literatur sowie Weiterbildungen


Soziokulturelle Vielfalt

  • Vorbildfunktion aller Betreuungspersonen
  • Personelle, kulturelle und soziale Vielfalt in den Betreuungsteams
  • Thematisierung und Berücksichtigung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten mit den Kindern und in den Betreuungsteams (z.B. Sprache)
  • Vielfalt durch Raumgestaltung, Spielmaterial, Angebote, Lieder, Geschichten, Ausflüge und Feste
  • Aktiver Einbezug der Eltern